Myopieprogression

Was ist Myopieprogression?


Bei der Myopieprogression handelt es sich um das stetige Fortschreiten einer vorhandenen Kurzsichtigkeit. Besonders bei Kindern im Schulalter (zwischen dem 5. und 16. Lebensjahr) lässt sich diese Veränderung der Sehfähigkeit vermehrt beobachten, weshalb es auch den Ausdruck “Schulmyopie” gibt. Doch auch über dieses Alter hinaus können die Augen sich weiterhin aufgrund veränderter Sehgewohnheiten hinsichtlich einer Myopie verschlechtern.

Durch das häufige Sehen im Nahbereich wie beispielsweise auf den Computerbildschirm oder in das Schulbuch, beginnt das Auge, sich dieser Situation anzupassen. Daher ist es besonders in der Entwicklungsphase wichtig, die Sehstärke und benötigte Korrektion regelmäßig zu prüfen und bei Veränderungen zu handeln. Heutzutage gibt es aber auch Möglichkeiten, die Fortschreitung einer erhöhten Myopie zu verlangsamen.

 

Wodurch verstärkt sich einen Kurzsichtigkeit?


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Mögliche Ursachen für eine ansteigende Myopie:

  • Genetik/Vererbung

  • falsche Kopf- und Körperhaltung

  • mangelndes Tageslicht, weniger Zeit im Freien

  • häufige Sehaufgaben in der Nähe

  • Freizeit vor Computer, Smartphone, etc.

All diese Dinge verleiten das Auge dazu, sich in die Richtung einer überdurchschnittlichen Länge zu entwickeln. Dadurch treffen sich die Lichtstrahlen, die ein Objekt auf der Netzhaut abbilden sollten, bereits vor dieser und das Bild wird unscharf. Korrigieren wir die Myopie nun mithilfe von normalen Brillengläsern, entsteht ein neuer Effekt, der hyperope Defokus.

Da unser Auge eine natürliche Rundung aufweist, die Korrektion von Brillengläsern diese Krümmung aber nicht wiedergeben kann, wird das ursprünglich myope Auge nun in der Peripherie weitsichtig. Auch das ist ein Faktor, der eine Myopieprogression weiter fortschreiten lässt.

Studien zufolge sollen im Jahr 2050 etwa die Hälfte der Menschen kurzsichtig sein. Grund hierfür sind die immer häufigeren Tätigkeiten im Nahbereich und die verkürzte Zeit im Freien. Das menschliche Auge versucht, sich an diese Gegebenheiten anzupassen und entwickelt sich dahingehend. Das heißt, der Augapfel wird länger, um nahe Objekte einfacher scharf abbilden zu können, verliert dadurch aber an Sehkraft in der Ferne.

Warum ist eine hohe Kurzsichtigkeit schlecht für die Augen?


In den meisten Fällen hat die Myopie ihren Ursprung in der zu langen Bauweise des Augapfels. Durch die überdurchschnittliche Länge steigt das Risiko für degenerative Veränderungen an der Netzhaut erheblich an. Die Netzhaut bildet eine innenliegende Schicht, die sich über den gesamten Augapfel erstreckt und auf der Gesehenes weiterverarbeitet wird, damit das Gehirn uns ein Bild zeigen kann. Bei der Verlängerung des Augapfels wird die Netzhaut mitgezogen und verdünnt sich dementsprechend. Durch diesen Umstand können Netzhautrisse oder -ablösungen entstehen, der Augeninnendruck könnte ansteigen und es besteht ein erhöhtes Risiko für frühzeitigen grauen Star. Bei starken Myopien ab -6 Dioptrien kann es zu willkürlichen Gefäßneubildungen kommen, welche zu einer Makuladegeneration beitragen.

Was kann man gegen Kurzsichtigkeit tun?


  • passende Korrektion

  • regelmäßige Kontrollen

  • Myopiemanagement mittels Kontaktlinse oder Brille

  • ausreichend Tageslicht

  • erhöhte Zeit im Freien

  • Einhaltung eines ausreichenden Leseabstandes

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